Beste Trinkwasserqualität für die Nordeifel

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Am 19. 09. 2024 waren die Mitglieder des Lions Clubs Monschau zu Gast im Verwaltungsgebäude des Wasserversorgungszweckverband Perlenbach. Der Betriebsleiter, Herr Gerhard Schmitz, ließ es sich nicht nehmen, uns in einem lockeren und sehr informativen Vortrag den Verband vorzustellen.

Sechs Gemeinden (Hürtgenwald, Kreuzau, Monschau, Nideggen, Roetgen, Simmerath) gründeten den Wasserversorgungszweckverband Perlenbach im Jahr 1971, die Stadt Heimbach trat ihm 1987 bei.  

Er versorgt die rund 50.000 Einwohner der Verbandsgemeinden auf einem Areal von rund 400 m² täglich mit frischem Trinkwasser. Jährlich liefert er in seinem Versorgungsgebiet rund 2,4 Millionen m³ an seine Kunden.

Das Wasser für das Versorgungsgebiet stammt aus der Perlenbach Talsperre, die ein Stauvolumen von rund 800.000 Kubikmeter Wasser hat. Gespeist wird sie aus Perlenbach, Hasselbach, Königsbach, Römerbach und dem Höfener Bach. Das Einzugsgebiet liegt zu einem Drittel auf deutschem und zu 2 Drittel auf belgischem Boden.

lm Vorfeld wird das Wasser aufwendig gefiltert und aufbereitet bis es den hohen Anforderungen der Trinkwasser Verordnung genügt. Diese Aufgabe erfüllt ein Team von rund 60 hoch qualifizierten, bestens geschulten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vom Ingenieur über den Anlagenmechaniker bis zum Bilanz-Buchhalter.

Das Rohwasser, das zu einem großen Teil aus den Hochmoorgebieten des Hohen Venn stammt, ist leicht alkalisch. Das fertig aufbereitete Trinkwasser ist weich, also wenig kalkhaltig; es hat den idealen p-h Wert von 8,5. Das lässt etwa Kaffeemaschinen länger leben und ermöglicht einen sehr sparsamen Einsatz von Wasch- und Spülmitteln.

In der modernen Wasseraufbereitungsanlage, die eine Kapazität von 700 m³/h hat, werden jährlich ca. 3,6 Millionen m³ Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet. Damit aus dem Wasser der Perlenbachtalsperre Trinkwasser wird, finden zahlreiche aufwendige Reinigungsvorgänge und Filtrationen statt:

  1. Zugabe von Kalkmilch und Kohlenstoffdioxid u. a. zur Filtration von Mangan und zur Einstellung des entsprechend benötigten Härtegrades.
  2. Zugabe von Flockungsmitteln mit nachgeschalteter Filtration durch verschiedene Schichten (Steinkohle/Quarzsand).
  3. Keimabtötung mittels UV-Reaktoren.
  4. Weitere Filtrierungsprozesse u. a. zur Entsäuerung und Einstellung des pH-Wertes.
  5. Desinfektion und Korrosionsvermeidung des gefilterten Wassers.

Die Qualität des Wassers wird laufend durch ein eigenes Labor, sowie durch unabhängige Institute geprüft. Dabei werden sowohl chemische als auch physikalische und makrobiotische Parameter überwacht. So wird dafür Sorge getragen, dass die Qualität unseres Trinkwassers stets gleichbleibend gut ist.

Oft wird behauptet, dass Mineralwasser gesünder als Trinkwasser ist. Weit gefehlt! Denn Trinkwasser, unser Lebensmittel Nummer 1, unterliegt sehr strengen Vorschriften, etwa bei den Grenzwerten für Spurenelemente. Und es ist auch noch deutlich preiswerter.

Das fertig aufbereitete Trinkwasser gelangt zunächst in eine sogenannte Reinwasserkammer. lm Anschluss daran wird es mittels Pumpanlagen in die 21 Hochbehälter des Versorgungsgebiets gepumpt und dort gespeichert. Diese Hochbehälter haben zusammen ein Fassungsvolumen von insgesamt
14.022 m³. Wesentlich für die Wasserversorgung unseres Gebiets sind vor allem die Hochbehälter in Mützenich, Kalterherberg und Höfen. Von dort aus gelangt das Trinkwasser im freien Gefälle über die Haupt- und Ortsnetzleitungen an die Kunden.

Seit 2008 wird bis zu 1,2 Millionen Kilowattstunden CO²-freiem Strom jährlich durch unsere Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen an diversen Standorten erzeugt, verbraucht und verkauft. Hierdurch schont der Verband die Umwelt. Auch zukünftig wird man in erneuerbare Energien investieren.

Für die Zukunft gut aufgestellt

Um im Einzugsgebiet eine dauerhafte Versorgung mit quantitativ hochwertigem Trinkwasser garantieren zu können, unternimmt der Verband große Anstrengungen. Diese beinhalten sowohl den Rohwasserschutz als auch Neubau oder Sanierung der Wasseraufbereitungs-, -Speicher- und -Verteileranlagen sowie zukunftssichere Kooperationen bzw. Vernetzungen mit an- und umliegenden Trinkwasserversorgern. Bereits im Jahr 2007 wurde in der Filteranlage Edelstahlbecken statt der üblichen Betonbecken eingebaut.

Kernstück der Talsperre aus dem Jahre 1953 ist der Damm, der als Steinschüttung aus regionalen Steinbrüchen errichtet wurde. Er hat eine Gesamtlänge von 120 Metern, eine Kronenbreite von 5 Metern und eine Höhe von 18,5 Metern über dem tiefsten Geländepunkt.

Die Trinkwasserentnahme erfolgt über einen unter dem Damm gelegenen Stollen in einer Tiefe von etwa 12 Metern. Der Damm verfügt über eine Hochwasser Entlastungsanlage, mit der bei starken Niederschlägen überschüssiges Wasser in den Unterlauf des Perlenbachs abgeleitet werden kann.

Da das Stauvolumen der Talsperre zukünftig nicht mehr ausreichen wird, laufen zurzeit planerische Vorbereitungen, dieses zu erhöhen. Hierzu hat der Verband bereits Gutachten erstellen lassen, um die vielen notwendigen behördlichen Belange bearbeiten zu können. Auch die Arrondierung des Geländes steht kurz vor dem endgültigen Abschluss. Die Gebäude und Ländereien der Höfener Mühle im Einlauf zur Talsperre, sowie das Areal des ehemaligen “Hotel Perlenau” unterhalb der Staumauer wurden bereits erworben. Der Kauf weiterer Grundstücke steht kurz vor dem notariellen Abschluss.

Quelle und Foto: Broschüre des Wasserversorgungszweckverband Perlenbach

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