Leben retten – die Rolle der Organspende in unserer Gesellschaft

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Frau Nicole Hick, Transplantationsbeauftragte der RWTH und Fachkrankenpflegerin im OP

Erste Hauttransplantationen wurden bereits vor ca. 2500 Jahren vorgenommen, die erste erfolgreiche Organtransplantation einer Niere wurde erst 1954, eine Leber sowie Lungentransolantation im Jahr 1963 und eine Herztransplantation im Jahr 1967 durchgeführt.

1997 gab es die erste gesetzliche Regelung und erst seit 2016 werden alle Transplantationen in einem bundesweiten Register erfasst und seit 2024 gibt es das Organspenderegister. Bis zum 1.10.2025 haben sich dort nur 379.521 Menschen eingetragen, daß sind nur knapp 4% der Bevölkerung! Das Alter der Spender*innen spielt keine Rolle!

Transplantationen werden an den Organen Niere, Leber, Lunge, Herz, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm, außerdem werden Entnahmen an der Netzhaut, Blutgefäßen u.a.m. vorgenommen.

Bundesweit gibt es 26 Transplantationszentren die sich spezialisiert haben. Nur die Charité in Berlin transplantiert alle Organe.

Europaweit haben sich die Länder, in denen Transplantationen stattfinden, in der Organisation Eurotransplant zusammengeschlossen.

In Deutschland ist die für die Koordination zuständige Stelle die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die Angebot und Nachfrage koordiniert, sämtliche Aspekte dokumentiert und bei durchgeführten Transplantationen stets im OP vertreten ist und dort alle Grundsatz-Entscheidungen trifft.

Während überall in Europa die Widerspruchslösung praktiziert wird, wendet Deutschland, historisch bedingt, die Einwilligungsvariante an. Dabei können nur Demjenigen Organe entnommen werden, der das ausdrücklich erlaubt hat. Das beste Mittel dazu ist der Organspendeausweis.

Voraussetzung für eine Transplantation ist der Hirntod, der mittels MRT nachgewiesen wird.

Im engsten Familienkreis werden in Sonderfällen auch geeignete Organe von lebenden Personen transplantiert, z.B. Nieren.

Neben den medizinischen Aspekten werden Transplantationen in verschiedenen Religionen sehr unterschiedlich bewertet, was die Anwendbarkeit ggf. stark einschränken kann.

Die Transplantation an sich bezeichnet Frau Hick als „normale Operation“.

Text: Karl Rambadt
Bilder: Frau Hick ,RWTH Aachen

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